Canillas de Aceituno liegt 17 km von Vélez-Málaga im Nordosten der Region auf einer Höhe von 650 Metern über dem Meeresspiegel. Es gibt drei Möglichkeiten das Dorf zu erreichen. Von Arenas aus und dann links vor Archez, Algarrobo, dann links nach Archez und rechts nach Salares und weiter oder von der Straße die von Vélez-Málaga nach Viñuela führt, rechts abbiegen (A-335 )und es sind noch 10 km bis zum Dorf. Auf dem Weg nach oben sehen Sie Canillas, eingebettet zwischen den Hängen der Sierra de Tejeda und dem großen Maroma (dem Dach von Malaga) mit seinem Gipfel auf 2.065 Metern. Die Landschaft hier ist bei jedem Wetter absolut spektakulär. An einem hellen, klaren, sonnigen Tag sieht man sowohl den Stausee von Viñuela als auch das Meer unter sich funkeln, aber an einem dunklen, bewölkten Tag mit Nebel, der sich auf den Berggipfeln niederlässt, wird die Landschaft geheimnisvoll und die Hügel scheinen die Geheimnisse ihrer traumatischen Vergangenheit zu flüstern, als sowohl Phönizier als auch Römer lange vor der arabischen Ära, der maurischen Rebellion und dem Franco durch diesen Weg gingen.
Der Name Canillas de Aceituno soll seinen Ursprung im arabischen Azzeitun haben, was Öl bedeutet, aber bei weitere Nachforschungen ergaben dass der Name von den lateinischen Canillae stammt, was soviel wie Zone der Rohrplantagen bedeutet. Dazu kommt das arabische Wort Azeytuni für gewebte und gefärbte Seide. Unter christlicher Herrschaft florierte hier der Seidenhandel und das Tuch wurde aus Granada exportiert. Eher schade dass die Büros zur Kontrolle dieses Handels, das heute unbewohnte Haus des Zehnten, im 20. Jahrhundert zu einem Tavernen- und Mandellager wurden. Der Seidenhandel schien romantischer und wohlhabender zu sein.
Heute kann man das Dorf selbst leicht übersehen da es eine Umgehungsstraße gibt, die direkt zum öffentlichen Freibad führt, aber wenn man in das Dorf hineingeht und einen Parkplatz findet, kann man durch die engen Gassen wandern und seinen Charme entdecken. Die beeindruckende Kirche Nuestra Señora del Rosario aus dem 16. Jahrhundert, ein Gebäude im gotischen Mudéjar-Stil, ragt inmitten der Häuser hervor und das Rathaus an der Plaza de la Constitución steht stolz neben der Casa de los Diezmos (Haus des Zehnten). Es gibt viele Bars und Restaurants die köstliche lokale Küche anbieten, und im Frühjahr gibt es die Möglichkeit sich durch Tausende von Kilo Blutwurst während des Dia de la Morcilla zu essen!